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JVC DLA-NZ900 (Test)

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Der DLA-NZ900 markiert ab sofort die JVC-Speerspitze im Projektor-Segment. Der Preis hat sich mit 26.000 Euro gegenüber dem Vorgänger nicht geändert, die Ausstattung hingegen schon. Ob davon die Bildqualität profitiert, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.

Was bei Autos undenkbar wäre, ist bei Heimkino-Projektoren gängige Praxis: Der brandneue DLA-NZ900 ist vom Vorgänger DLA-NZ9 praktisch nicht zu unterscheiden – zumindest nicht in puncto Gehäuse. Die Standfläche des 25,3 Kilogramm schweren Bildwerfers ist mit rund 50 x 53 Zentimetern üppig bemessen. Die Leistungsaufnahme von 370 Watt im hohen Laserlichtmodus können wir für einen Projektor mit nominell 3.300 Lumen als genügsam einstufen. Im Eco-Modus fährt er nach dem Ausschalten herunter, verbraucht aber bis zu 0,8 Watt. Erst nach rund 15 Minuten schaltet er komplett ab und wir messen 0 Watt.

Ausstattung und Technik
Das Herzstück in Form von drei 0,69 Zoll großen D-ILA-Chips mit nativer 4K-Auflösung ermöglicht 50 Prozent mehr Kontrast umfang (beziffert JVC mit 150.000:1) als beim Vorgänger. Um diese Verbesserung zu erzielen, haben die Ingenieure die Ausrichtung und Ansteuerung der Chips optimiert. Via 8K/e-shiftX in der zweiten Generation können bis zu 8.192 x 4.320 Pixel entgegengenommen, verarbeitet und sequenziell projiziert werden. Jedes Teilbild wird um 0,5 Pixel in alle vier Richtungen (links, rechts, oben, unten) verschoben, um die 8KAuflösung zu erzielen. Die Bildwiedergaberate beträgt 240 Hz, um Signale bis 4K@120Hz beziehungsweise 8K@60Hz korrekt darzustellen.

Die Fernbedienung liegt gut in der Hand, allerdings kann die ins Gehäuse eingelassene Tastatur nicht intuitiv bedient werden. Erst mit Druck auf den Licht-Button ist die hinterleuchtete Beschriftung der Tasten im Dunkeln gut zu lesen und eine Nutzung praktisch möglich.

Der DLA-NZ900 besitzt im Gegensatz zum Vorgängermodell eine in 100 Schritten fein justierbare Lichtsteuerung. Das Betriebsgeräusch ändert sich hierbei in vier Stufen: LD 0 bis 64 = 21 Dezibel; ab 47 = 23 Dezibel; ab 67 = 24 Dezibel; ab 86 = 27 Dezibel.

Die „Dynamische STRG“ hat die Settings „Aus“, „Gering“, „Hoch“ und „Ausgewogen“. In allen dynamischen Helligkeitsregelungen schalten die Laserdioden aus, sobald ein Schwarzbild zugespielt wird. Mit „Gering“ kommt sofort die volle Lichtleistung, wenn wenige Inhalte vorhanden sind. „Hoch“ regelt das gesamte Bild etwas herunter, wenn Schwarzanteile überwiegen. „Ausgewogen“ regelt auch helle Inhalte sichtbar herunter, wenn dunkle Inhalte überwiegen.

Letztendlich kann die Blende statisch in 15 Stufen geschlossen werden, was zu einem steigenden Kontrast umfang bei reduzierter Lichtausbeute führt. Alle drei Tools lassen sich miteinander kombinieren.

Dynamische STRG „Ausgewogen“ sorgt dafür, dass das Bild sichtbar abgedunkelt wird, und das weiße Kostüm von Elvis wird jeglicher Brillanz beraubt.

Das Ganzglas-Objektiv mit 100 Millimeter Durchmesser und Aluminiumkorpus besitzt 18 hochwertig vergütete ED-Linsen, die in 16 Gruppen angeordnet sind. Chromatische Aberrationen und Farbsäume sollen so vermieden werden. Fokus, Zoom und Lens-Shift können mit der handlichen Fernbedienung eingestellt werden, weil die Optik vollständig motorisiert ist. Lens-Memory bietet 10 Speicherbänke, die frei beschriftet werden können, um unterschiedliche Bildformate abzulegen. Besitzer einer Cinemascope-Leinwand profitieren davon, weil die unterschiedlichen Seitenverhältnisse, in denen Spielfilme, Serien und Live-Sport vorliegen, direkt angefahren werden können. Besonders gut gefällt uns, dass auch Sonderfunktionen wie Maskierung und Konvergenz (siehe Kasten) für die verschiedenen Bildgrößen einstellbar sind.

Als Lichtquelle ist die BLU-Escent-Laser/Phosphor-Technologie mit blauen Laserdioden von JVC verbaut. Die Lichtausbeute soll laut Hersteller 10 Prozent höher als beim Vorgänger sein. Die Lebensdauer ist mit mindestens 20.000 Betriebsstunden ausgelegt.

Der DLA-NZ900 unterstützt die High-Dynamic-Range-Formate HDR10+, HDR10 und HLG. Auf Dolby Vision muss leider nach wie vor verzichtet werden. Das Tone Mapping erfolgt dynamisch, via „Frame Adapt HDR“-Technologie wird jedes Bild individuell analysiert und aufpoliert. Mit der „Kino Optimierung“ können zusätzlich Leinwandgröße (Diagonale in Zoll), Bildschirmformat (16:9) und Leinwand-Gain eingestellt werden, um die HDR-Qualität auf der Leinwand weiter zu verbessern.

„Deep Black“ ist eine neue Funktion, welche den Schwarzwert in dunklen Szenen verbessern soll. In der Praxis werden dunkle Inhalte im Pegel abgesenkt. Demzufolge steigt die Plastizität, aber gleichzeitig laufen Details im Schwarz zu. Dieses Feature ist exklusiv im Modus „Frame Adapt HDR“ verfügbar. Wer den Projektor kalibriert, kann sämtliche Einstellungen auf einem USB-Stick speichern. Bei Bedarf können die Parameter auf dem JVC mit einem Knopfdruck wiederhergestellt werden. Darüber hinaus ist der USB-Port dazu da, um zukünftige Firmware-Updates durchzuführen.

Eine automatische Kalibrierungsfunktion namens AutoCal bietet die Möglichkeit, die Einmessung dem Projektor zu überlassen. Nötig ist dafür ein Notebook, Netzwerkkabel, Messsensor (Datacolor Spyder X oder X-Rite i1Pro 2) und ein Stativ, die zusätzlich erworben werden müssen. Die Anleitung dafür kann von der JVC-Website heruntergeladen werden. Ein vollständiges 6-Achsen-Farbmanagement, Gain/Offset-Regler, ein rudimentärer Gamma-RGBW-Equalizer, Anamorphot-Option, Leinwandtypisierung, Seitenverhältnisanpassung und eine 3D-Wiedergabemöglichkeit komplettieren das Ausstattungspaket.

Der Graustufenverlauf ist nach der Kalibrierung tadellos und erzeugt über alle Helligkeitsabstufungen farbneutrale Bilder.

DeltaE 0,5 im Durchschnitt bescheinigt die exzellente Performance, die mit Hilfe des Gamma EQ erzielt wird.

HDR10+ stellt Filme in der Werkseinstellung zu dunkel dar. Wird der HDR-Pegel auf „Mittel“ umgeschaltet, ist das Bild ansprechend hell.

Helle 3D-Bilder: Wird der „Crosstalk Lösch.“ von 0 auf 8 gestellt, erhöht sich die Lichtausbeute hinter der 3D-Brille deutlich, ohne dass es zu Geisterbildern kommt.

Im JVC DLA-NZ900 ist ein Filter verbaut, das elektrisch in den Lichtweg geschoben wird. Bei Nutzung dieses Filters wird der DCI-P3-Farbraum für HDR zu 99 Prozent abgedeckt. Leider schluckt das Filter knapp 26 Prozent an Lichtausbeute, so dass von den 2.600 Lumen (ohne Filter) nur 1.925 Lumen (mit Filter) übrig bleiben.

Hier muss der Nutzer nun entscheiden, ob er sattere Farben (mit Filter) oder die höhere Lichtausbeute (ohne Filter) nutzen möchte. Auf unserer 3,20-Meter-Leinwand mit Gain 0,8 präferieren wir die Nutzung ohne Filter, weil wir das HDR-Bild mit 2.600 Lumen Maximalhelligkeit schlichtweg brillanter und stimmiger finden.

Mit Filter wird der DCI-P3 Farbraum für HDR zu 99 Prozent abgedeckt. Trotzdem entscheiden wir uns für den kleineren Farbraum ohne Filter.

Mit Filter sind die Farben in „Dogman“ etwas gesättigter. Vor allem Rot erscheint noch bunter.

Ohne Filter ist das Bild rund 35 Prozent heller. Die Farben leuchten mehr und die Plastizität steigt an.

Installation und Bedienung
Die Installation geht leicht von der Hand. Sämtliche Anschlusskabel sitzen fest in den Buchsen, so dass eine störungsfreie Signalübertragung gewährleistet ist. Alle vier Füße können zur Nivellierung herausgedreht werden, um den Projektor in Waage auszurichten. Wer ihn an die Decke hängen möchte, entfernt die Schraubfüße. Die Gewinde dienen dann als Aufhängungspunkte für die Halterung.

Als Nächstes konfigurieren wir mehrere Bildgrößen, die wir im Installationsmodus unter „Lens Memory“ speichern und passend bezeichnen. Anschließend reicht ein Knopfdruck und die Zielpositionen werden angefahren. Der Formatwechsel ist nicht so flott wie beim NZ8. Schärfe, Bildlage und Größen sitzen dafür auch nach 20 Formatwechseln, ohne dass wir etwas nachjustieren müssen.

Alle Einstellungen werden bequem mit der Fernbedienung durchgeführt. Die Navigation durch das übersichtliche On-Screen-Menü gelingt zügig. Die meisten Parameter sind selbsterklärend. Besonders gut gefällt uns erneut, dass separate Speicherbänke vorhanden sind für HDR10, HLG, SDR (2D) und SDR (3D). Der JVC greift automatisch auf den zuletzt genutzten Bildmodus zu. Schalten wir nach einem HDR-Spielfilm auf ein SDR-Fußballspiel, wechselt der JVC selbstständig in den dafür von uns kalibrierten Bildmodus. Bequemer geht es nicht.

Aus einer Entfernung von 3,37 bis 6,88 Meter kann eine 2,50 Meter breite Leinwand vollständig ausgeleuchtet werden. Dafür muss der Projektor nicht mittig platziert werden, sondern kann seitlich versetzt, beziehungsweise ober- und unterhalb der Leinwand aufgestellt werden. Zu verdanken ist das dem Zoomobjektiv und dem großzügig bemessenen Lens-Shift. Änderungen an den Einstellungen übernimmt der JVC selbstständig im entsprechenden Speicher des verwendeten „Installations-Modus“ (zum Beispiel 16:9).

Wird der Projektor ausgeschaltet, ist er innerhalb von 30 Sekunden heruntergekühlt und steht im Stand-by-Modus. Das Hochfahren dauert nur etwas länger mit knapp einer Minute, bis das zugespielte Bildsignal auf der Leinwand erscheint.

Komfortabel: Der JVC DLA-NZ900 wählt für Signalquellen selbstständig die „Letzte Einstellung“. Wer möchte, kann feste Bildmodi vorgeben wie „User 1“ für SDR (2D).

Grafikmodus: JVC stellt drei Modi bereit. „Standard“ erzeugt die beste Schärfedarstellung, während „Hochauflösend“ 1+2 das Bild sichtbar weichzeichnen.

HDR-Pegel 1 bietet den besten Kompromiss aus hoher Helligkeit und bestmöglicher Signaldarstellung, ohne dass Inhalte (ins Weiß) überstrahlen.

Herausragende Schärfe: In „West Side Story“ werden nicht nur die Untertitel messerscharf projiziert, sondern auch kleinste Schriften bis zu den Bildrändern.

Ohne „Deep Black“ sind rechts über dem „Frankfurters“ alle Fenster an der Hauswand auszumachen. Mit „Deep Black“ verschwinden diese teilweise im Schwarz.

Je nach Zoomfaktor, Lens-Shift-Einstellung und Projektor-Installation (z.B. Deckenaufhängung) können sich leichte Konvergenzabweichungen ergeben. Diese zeigen sich als rote, grüne oder blaue Farbsäume an kontrastreichen Kanten. Via „Pixel-Einstellung“ kann dem entgegengewirkt werden. Entweder rudimentär über das gesamte Bild, oder individuell in über 100 Zonen. Dieses Feature ist ausgesprochen nützlich, weil sich Konvergenzabweichungen beheben lassen, die aus physikalischen Gründen bei unterschiedlichen Bildgrößen auftreten können.

Im Installations-Menü werden daher nicht nur Bildgröße, Fokus und Lage gespeichert, sondern individuell auch die Pixel-Einstellung. Auf diese Weise kann für unterschiedliche Bildformate (wie 16:9, 2,00:1 oder 2,39:1) die Konvergenz angepasst und separat im jeweiligen Speicher abgelegt werden. JVC ist derzeit der einzige Heimkino-Projektorenhersteller, der diese Technologie in seine Lichtwerfer implementiert.

Pixel-Einstellung: In über 100 Zonen kann die Konvergenz mit Rot oder Blau fein angepasst werden. Grün gilt hier als „Referenz“ für den Abgleich.

Frei von Farbsäumen ist unsere Makroaufnahme des 1-Pixel-Fadenkreuzes, nachdem die Konvergenz angepasst wurde.

Licht und Farbe
Ab Werk steht der JVC DLA-NZ900 im Bildmodus „Natürlich“, der ordentliche 1.770 Lumen erzielt. Die Laser liefern hier eine reduzierte Leistung und nicht 100 Prozent des Lichtstroms. Die Farbtemperatur ist mit 6.495 Kelvin schon ausgezeichnet. Wir passen die Farben geringfügig im Bildmodus „User 1“ an, so dass wir messtechnisch Referenzwerte erhalten. Sichtbar sind die Unterschiede im Vergleich zur exzellenten Werkseinstellung des „Natürlich“-Bildmodus aber nicht. Mit höchster Laserlicht-Leistung erhalten wir eine Lichtausbeute von 2.550 Lumen nach der Kalibrierung in SDR und maximal 2.600 Lumen in HDR. Das reicht für Bildbreiten bis 5,10 Meter (HDTV), respektive 3,70 Meter (HDR).

Die höchste Lichtausbeute ermitteln wir im Farbtemperatur-Preset „Hohe Helligkeit“ mit 3.150 Lumen. Damit wird die Vorgabe von 3.300 Lumen um knapp 5 Prozent verfehlt. Die Farbräume Rec.709 für HDTV (100 Prozent) und DCI-P3 (91 Prozent) erzeugen sehr natürliche Farben.

Der statische On/Off-Kontrast beträgt 27.200:1 (HDTV) und 31.000:1 (HDR) mit offener Blende und minimalem Zoom (max. Weitwinkel). Mit zunehmendem Telebereich und Blende -15 kann der Wert auf bis zu 150.000:1 gesteigert werden. Hierbei sinkt die Lichtausbeute aber so weit, dass das Bild auf der Leinwand kaum mehr praxistauglich ist. Dynamisch kann der Kontrast ins Unermessliche gesteigert werden, weil die Laserdioden bei einem Schwarzbild ausschalten. Der statische In-Bild- Kontrast 13.150:1 sowie der ANSI-Kontrast 510:1 erreichen ebenfalls Spitzenwerte.

Der Graustufenverlauf kann mit Hilfe des rudimentären Gamma-Equalizers noch ein wenig getrimmt werden. Der Aufwand lohnt sich, da an drei Stützstellen die Werte für RGB und Weiß anpassbar sind. Heraus kommt ein durchschnittliches DeltaE 2000 von 0,5 über alle Abstufungen. HDR-Signale werden von 0,0 bis 10.000 Nits im Rahmen der Frame-Adapt-HDR-Anpassungen dargestellt. Die Ausleuchtung (Color Uniformity) ist mit 99 Prozent herausragend. Von der Mitte bis zum Rand sind weder ein Helligkeitsabfall noch eine Farbverschiebung auszumachen.

Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des Projektors. Die beiden HDMI-2.1-Schnittstellen (48 Gbps, HDCP 2.3) übertragen Signale bis zu 4K/120Hz und 8K/60Hz. Weitere Terminals sind vorhanden für einen 3D-RF-Emitter, einen USB-Stick für Updates und zur Einstellungsspeicherung, die Leinwandsteuerung und ein Netzwerkkabel.

Bildqualität
Mit 27 dB (A) ist der JVC DLA-NZ900 extrem leise. Die Lüfter surren sonor vor sich hin. Das 8K/eshiftX-Element können wir zwar heraushören, weil es eine andere Frequenz besitzt, aber diese ist unkritisch. Bildinhalte mit 24, 50 und 60 Hz werden originalgetreu reproduziert. Zusätzlich kann die Bewegungsschärfe mit „Clear Motion Drive“ auf „Gering“ weiter verbessert werden. Davon profitiert ebenfalls die 8K/e-shiftX-Funktion. Ist diese eingeschaltet, legt die Bildschärfe noch eine Schippe drauf. Vor allem Kleindetails werden noch feiner herausgeschält. Spielfilme, Serien und Sportübertragungen in HDTV begeistern demzufolge mit ihrer fantastischen Detaildarstellung bis zu den Rändern. Die Farben erscheinen natürlich. Hautfarben werden realistisch reproduziert und die Durchzeichnung offenbart alle Inhalte nahe Schwarz und Weiß. Im Zusammenspiel der hohen Lichtausbeute mit dem exzellenten Kontrast ergibt sich eine Plastizität, wie wir sie bislang noch nicht auf unserer 3,20 Meter breiten Leinwand zu Gesicht bekommen haben.

HDR-Filme wie „Dogman“ und „West Side Story“ erscheinen mit einer Plastizität, die uns buchstäblich mit der Zunge schnalzen lässt. Leider lassen sich bei Zuspielung von Inhalten mit HDR10+, wie „Elvis“, die Zwischenbildberechnung und Schärferegler nicht aktivieren. Überdies sind Anpassungsmöglichkeiten im Farbraum ausgegraut, weil HDR10+ das nicht vorsieht. Da wir die Zwischenbildberechnung als exzellent erachten, ob ihrer natürlichen Darstellung ohne sichtbare Soapopera-Effekte, schalten wir HDR10+ kurzerhand aus. Stattdessen überlassen wir Frame Adapt HDR mit der Kino-Optimierung das dynamische Tone Mapping. Das Ergebnis steht HDR10+ nicht nach. Ganz im Gegenteil, wir können nun auf sämtliche Parameter im OSD zugreifen und das Bild entsprechend unseren Sehgewohnheiten justieren.

3D erfreut sich bei Heimkino-Enthusiasten nach wie vor großer Beliebtheit. Der JVC DLA-NZ900 nutzt die moderne RF-Technik. „Aquaman“ erscheint überraschend hell auf der Leinwand. Das Bild ist frei von Geisterbildern (Crosstalk-Effekte). Die Zwischenbildberechnung lässt sich auch hier hinzuschalten, um die Bewegungsschärfe weiter zu trimmen. Bildfehler nehmen wir in dieser Kombination nicht wahr. Stattdessen erfreuen wir uns an scharfen, kontrastreichen und räumlichen Bildern, inklusive spektakulärer Popout-Effekte, die aus der Leinwand herausragen.

Der Testbericht JVC DLA-NZ900 (Gesamtwertung: 98, Preis/UVP: 26.000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2024 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.


Optoma UHZ55 (Test)

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Optoma will im neuen UHZ55 hohe Helligkeit, lebendige Farben und eine attraktive Ausstattung vereinen. Ob dem Hersteller dieses ambitionierte Unterfangen gelingt, klärt unser Test.

Um dem bevorstehenden Lampenverbot für Projektoren zuvorzukommen (siehe auch Report auf Seite 24), setzt Optoma bereits heute ausschließlich auf Laserlicht-Technologie. Für 2.000 Euro (im Netz bekommt man ihn schon für 1.850 Euro) offeriert das taiwanesische Unternehmen den nur 4,8 Kilogramm schweren UHZ55, der mit einer Standfläche von 34 x 27 Zentimeter wenig Platz beansprucht. Das Finish ist komplett schwarz, was dem Beamer einen eleganten Touch verleiht. Ein Tastaturfeld auf der Oberseite des Gehäuses bietet die Möglichkeit, den Projektor zu bedienen, falls die Fernbedienung nicht zur Hand sein sollte. Die Leistungsaufnahme fällt mit 192 Watt erfreulich sparsam aus für einen Beamer, der laut Hersteller 3.000 Lumen ausgeben soll. Wer den Bildwerfer mit zu Freunden nehmen möchte, dem bietet Optoma eine passende Transporttasche für 50 Euro an.

Ausstattung und Technik
Der Optoma UHZ55 ist ein 4K-fähiger DLP-Projektor mit nativem Full-HD-Chip. Wie alle Ein-Chip- Modelle verarbeitet er Bildsignale bis 3.840 x 2.160 Pixel und projiziert diese sequenziell via XPR-Shift-Technologie. Als Lichtquelle kommen Laserdioden zum Einsatz, die mit Hilfe eines Phosphor-Elements Weiß generieren. Ein Farbrad zur Aufspaltung in Rot, Grün und Blau ist wie bei seinen UHP-Lampen-Vorgängern implementiert. Die Laser-Lebensdauer beziffert Optoma mit 30.000 Stunden, bis sich die Lichtleistung halbiert. Im Modus „Helligkeit“ gibt es neben „Dynamic Black“ und „Eco“ noch die Möglichkeit, die Lichtausbeute über tausende Stunden konstant mit einem fixen Helligkeitswert leuchten zu lassen (siehe Kasten).

Die weiße Fernbedienung besitzt eine illuminierte Tastatur. Knöpfe zum Wechseln der Zuspieler, für das Main-Menü und den Lautstärkepegel sind vorhanden.

Im Modus Helligkeit gibt es zwei Tools, die einer genaueren Betrachtung bedürfen. „Konst. Leistung“ beschreibt die Lichtleistung, mit der die Laserdioden aktuell betrieben werden. „Kons.Leuchten“ zeigt an, mit welcher Leistung die Laserdioden tatsächlich betrieben werden. Wird der Wert auf 80 Prozent eingestellt, gibt die Laserlichtquelle den entsprechenden Lichtstrom ab. Das Besondere daran: Das tut sie so lange, bis der Laser diese reduzierte Lichtleistung tatsächlich erreicht.

Denn auch Laserdioden verlieren im Laufe der Zeit an Lichtausbeute. Wird der Projektor nun auf 80 Prozent „Kons.Leuchten“ geschaltet, erzielt der UHZ55 mit HDR-Filmen 1.872 Lumen. Also 20 Prozent weniger als mit 100 Prozent „Kons.Leuchten“. Diese Reserve wird nun verbraucht. Der Projektor hält die Lichtausbeute daher so lange aufrecht, bis der Laser über 20 Prozent abgebaut hat. Erst dann wird der UHZ55 dunkler.

Mit 80 Prozent „Kons.Leuchten“ hält der UHZ55 die Lichtausbeute so lange konstant aufrecht, bis der reale Lichtstrom über 20 Prozent verliert.

Ein Sechs-Achsen-Farbmanagement ist ebenso vorhanden wie die üblichen Gamma- und Gain-/Offset-Presets. Leider erweisen sich die Gain-Regler in unserem Testgerät als wirkungslos, was die Kalibrierung beeinträchtigt. Ein passwortgeschütztes isf-ccc-Menü mit Tag-/Nachtmodus ist professionellen Kalibrierern vorbehalten. Dafür kann die Wandfarbe im Wohnzimmer eingestellt werden. Mit der „3 x 3 Geometrie-Korrektur“ kann das Bild an neun Punkten an die Leinwand angepasst werden. Wir empfehlen, dieses Tool nur im Notfall zu nutzen, da es die Auflösung verringert. Im stationären Heimkino sollte der UHZ55 bestmöglich platziert werden.

Unterstützt werden die statischen HDR-Formate HDR10 und HLG (Hybrid Log Gamma), auf die dynamischen Technologien Dolby Vision und HDR10+ muss hingegen verzichtet werden. Wer eine Runde zocken möchte, der sollte Gefallen am geringen Input Lag finden, der mit 4,2 Millisekunden bei 1080p@240 Hz und 16,9 Millisekunden bei 4K@60 Hz für einen Projektor ausgesprochen niedrig ausfällt. Hierfür hat Optoma einen separaten Spiel-Modus implementiert. Dieser stellt überdies eine Splitscreen-Funktion zur Verfügung, um auch Multiplayer-Spiele attraktiver zu gestalten.

Im Gegensatz zu Fernsehern unterstützt der Optoma UHZ55 sogar 3D. Neben der DLP-Link-Technologie zur Synchronisation von 3D-Brillen kann alternativ ein aufpreispflichtiger RF-Emitter (rund 100 Euro) am Projektor verbunden werden. Dieser synchronisiert die 3D-Brille mit dem Beamer auf Funkbasis, was im Ergebnis noch präziser funktioniert.

Ein eingebauter Media-Player für Präsentationen vom USB-Stick, Creative Cast zur Bildschirmspiegelung von Android-, iOS-, Chrome-, Windows und Mac-OS-Geräten sowie WiSA zur drahtlosen Übertragung von Audio mit anderen WiSA-zertifizierten Geräten und eine Zwischenbildberechnung, die in drei Stufen regelbar ist, komplettieren die umfangreiche Ausstattung.

3D-Filme können via DLP-Link oder mit RF-Technik ausgegeben werden. In beiden Fällen ist das Bild gestochen scharf und überaus räumlich.

HDR-Wiedergabe: Mit HDR-Brightness 5 ergibt sich ein guter Kompromiss aus Durchzeichnung, Helligkeit und Farbdarstellung.

Der Optoma UHZ55 besitzt gleich drei HDMI-Eingänge, von denen nur HDMI 1 den kurzen Input Lag besitzt, während HDMI 3 exklusiv Pure Motion unterstützt. Zudem gibt es drei USB-Ports, von denen einer zur Stromversorgung für einen externen Streaming-Stick verwendet werden kann, S/PDIF für die Audioausgabe, ein Kopfhöreranschluss, 3D SYNC für einen externen 3D-RF-Emitter und ein 12V-Trigger für den Anschluss einer Motorleinwand.

Farbabstimmung: Neben den Primär- und Sekundärfarben für den Farbraum kann auch der Weißpunkt angepasst werden.

Optoma bietet mit „Dynamic Black“ ein Feature, das eigentlich deutlich teureren Projektoren wie dem Barco Njord (Test in 11-2022) vorbehalten ist. Abhängig von den zugespielten Inhalten finden hier zwei Prozesse parallel statt. Einerseits werden in dunklen Szenen die Laserdioden gedimmt, um einen nominell dunkleren Schwarzwert zu erhalten. Überdies werden Farben und Durchzeichnung so angepasst, dass die Brillanz und Plastizität im Bild gesteigert werden. Der Grauschleier, der üblicherweise ob des verbesserungswürdigen Schwarzwertes des UHZ55 in dunklen Szenen auftritt, wird mit Dynamic Black eliminiert, weil der Kontrast im Bild bei gleichzeitig besserem Schwarz etwas steiler ausfällt.

Davon profitieren in „Dog Man“ die Nachtaufnahmen und Bühnenauftritte des Hundeliebhabers, weil diese zwar etwas dunkler abgebildet werden, aber viel brillanter und plastischer erscheinen.

Ohne Dynamic Black: In Dogman liegt ein leichter Grauschleier auf dem Kostüm des Hundebesitzers, der hier als Marlene Dietrich auftritt.

Mit Dynamic Black: Das Bild besitzt mehr Plastizität. Außerdem ist der Grauschleier weg, ohne dass Details am Jackett ins Schwarz zulaufen.

Installation und Bedienung
Aufstellung und Installation sind recht einfach mit dem Optoma UHZ55. Aus einer Distanz von 3 bis 4 Metern wird eine 2,50 Meter breite 16:9-Leinwand komplett ausgeleuchtet. Ermöglicht wird das durch das 1,3-fache Zoom-Objektiv. Die Fokussierung ist ein wenig herausfordernd, weil das Objektiv und demzufolge das Bild auf der Leinwand etwas wackelt, sobald die Schärfe eingestellt wird. Die Mühe wird aber belohnt mit einer knackscharfen Optik bis zum Rand.

Der Anschluss von externen Geräten wie Blu-ray-Player oder Spielekonsole will gut überlegt sein, denn die Zwischenbildberechnung „Pure Motion“ wird nur auf HDMI 3 unterstützt, während HLG lediglich auf HDMI 1 und 2 verfügbar ist. Die Navigation durch das On-Screen-Display gelingt mit der illuminierten Tastatur der Fernbedienung zügig. Selbst in dunkler Umgebung ist die Beschriftung auf dem Controller gut zu lesen.

Clever mit Unterstützung
Der UHZ55 besitzt Smartfunktionen, allerdings nicht im Gerät integriert, sondern per WLAN-Dongle. Während Alexa Smart Home verfügbar ist, funktioniert der Google Assistant derzeit nur in Großbritannien. Überdies wird in Deutschland der Google-Play-Service nicht unterstützt. Demzufolge ist die Anzahl der Apps im Optoma Store recht übersichtlich. Erschwerend kommt hinzu, dass aus Lizenzgründen nicht alle Streamingdienste funktionieren. Während Prime abrufbar ist, kann Netflix nicht gestartet werden. Aufgrund dieser Einschränkungen sollte man sich lieber einen Streaming-Stick von Amazon oder Roku zulegen.

Licht und Farbe
Die vom Hersteller beworbene Maximalhelligkeit wird im Bildmodus „Hell“ mit 3.021 Lumen sogar übertroffen. Da uns die Farbtemperatur allerdings zu kühl ist, wechseln wir auf das Preset „Kino“. Hier liegt die Lichtausbeute bei ordentlichen 1.720 Lumen (SDR) und 2.340 Lumen (HDR). Die Farbtemperatur beträgt nach unserer Korrektur in beiden Modi exakt 6.500 Kelvin. Wie eingangs erwähnt, sind die RGB-Gain-Regler wirkungslos. Dafür bietet Optoma im Sechs-Achsen-CMS für den Farbraum die Möglichkeit, zusätzlich zu RGBCMY den Weißpunkt anzupassen. Das funktioniert so gut, dass wir über alle Graustufen durchschnittlich 0,9 DeltaE erzielen.

Der statische On/Off-Kontrast beträgt 1.175:1 (SDR) und 2.170:1 (HDR). Der ANSI-Kontrast erreicht 234:1 (SDR) und 280:1 (HDR). Dynamisch lässt sich der Kontrast auf rund 5.000:1 steigern. Der Schwarzwert liegt bei dynamischer Regelung bei sehr guten 0,35 Lumen und steigt bei der statischen Laserlicht-Einstellung auf 1,97 Lumen (SDR) an. Die Farbräume werden mit 100 (Rec.709) und 96 Prozent (DCI-P3) sehr gut abgedeckt. Die Ausleuchtung überzeugt weitgehend mit 88 Prozent. Allenfalls auf der linken Seite können wir leichte Abschattungen ausmachen. Eine Farbverschiebung ist hingegen nicht vorhanden.

Main-Menü: Ungewohnt, aber übersichtlich strukturiert können HDMI-Eingänge ausgewählt werden. Der Optoma Marketplace bietet sehr wenige Apps.

Bildqualität
Mit 27 Dezibel im höchsten Laserlicht-Modus ist der Optoma UHZ55 bereits flüsterleise, in der Eco-Stellung verringert sich der Pegel auf 25 Dezibel. Die Schärfe überzeugt bis zu den Rändern. Positiv hervorzuheben ist die exzellente Farbdarstellung. Sowohl in SDR als auch in HDR besitzen Filme wunderbar satte und natürliche Farben. Bei Aktivierung von „Dynamic Black“ werden die Plastizität und der In-Bild-Kontrast sichtbar gesteigert. Liegt ohne dieses Feature auf Nachtaufnahmen ein leichter Grauschleier, ist dieser mit „Dynamic Black“ verschwunden. Tageslichtaufnahmen erscheinen dank der hohen Lichtausbeute prachtvoll. Spielfilme laufen mit 24 Hz originalgetreu. Mittels „Pure Motion“ lässt sich die Bewegungsschärfe steigern. Dafür stehen die Stufen „1, 2, 3“ und „Aus“ zur Verfügung.

HDR-Signale werden von 0,0 bis 1.000 Nits im Rahmen eines statischen Tone Mappings reproduziert. Inhalte über 1.000 Nits werden nicht mehr dargestellt und clippen ins Weiß. In „Sully“ bleiben einige Bildschirme auf dem Times Square weiß, als der gleichnamige Pilot dort joggt. In „Dog Man“ sind hingegen alle relevanten Details zu sehen. Das HDR-Bild überwältigt mit seiner großartigen Farbdarstellung. Auch „Elvis“ gefallt mit präziser Farbdarstellung. Die rasante Bühnenperformance des King wirkt mit „Pure Motion 1“ noch imposanter.

3D-Filme überzeugen ebenfalls. Die Bewegungsschärfe ist sehr gut, Pop-out-Effekte sind spektakulär. Der Grünblitz zur Synchronisation wird von der 3D-Brille zuverlässig geschluckt. Crosstalk-Effekte sind weder mit DLP-Link noch RF-Technologie auszumachen. Darüber hinaus sind die 3D-Bilder überraschend hell.

Der Testbericht Optoma UHZ55 (Gesamtwertung: 80, Preis/UVP: 2,000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2024 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

JMGO N1S Ultra (Test)

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Nach Dangbei feiert mit JMGO ein weiterer Projektor-Produzent aus China seine Test-Premiere in der audiovision. Der portable Laser-Projektor N1S Ultra kann dank Gimbal-Design sein Bild in alle Richtungen abstrahlen.

Geliefert wird der 2.000 Euro teure Bildwerfer in einem silberfarbenen Transport-Case. Darin befinden sich ein externes Netzteil, die Fernbedienung und eine gedruckte Schnellstartanleitung. Mit einer Standfläche von 24 x 22 Zentimetern und einem Gewicht von 4,5 Kilogramm ist der N1S Ultra angenehm kompakt.

Die Leistungsaufnahme von 143 Watt ist für einen Projektor mit nominell 3.000 Lumen erfreulich gering. Darüber hinaus verrichtet der N1S Ultra seinen Dienst mit einem Betriebsgeräusch von 20 Dezibel flüsterleise.

Ausstattung und Technik
Der JMGO N1S Ultra besitzt den 0,47 Zoll großen DLP-Chip mit Full-HD-Auflösung von Texas Instruments. Bis zu 3.840 x 2.160 Pixel können damit via XPR-Shift sequentiell projiziert werden. Als Lichtquelle sind MALC-2.0-Triple-Laser implementiert. Hierbei handelt es sich um rote, grüne und blaue Dioden, die laut Hersteller 30.000 Stunden halten. Das Objektiv besitzt eine Festbrennweite mit einem Verhältnis von 1,18:1. Aus einer Distanz von 2,95 Meter kann eine 2,50 Meter breite 16:9-Leinwand komplett ausgeleuchtet werden. Autofokus und Auto-Keystone sorgen dafür, dass das Bild vom Beamer selbstständig scharfgestellt und geometrisch korrekt ausgerichtet wird.

Die übersichtliche Tastatur der Fernbedienung ist nicht hinterleuchtet, so dass immer etwas Licht benötigt wird, um die Beschriftung zu lesen. Für Netflix, YouTube, Prime Video und die Eingangswahl gibt es Direktwahltasten.

Jede Menge Apps sind bereits vorinstalliert. Alle von Fernsehern bekannten Streamingdienste sind nutzbar.

Der JMGO N1S Ultra unterstützt 3D via DLP-Link-Technologie. Eine passende 3D-Brille von JMGO kostet 100 Euro. Allerdings kann jede 3D-Brille mit DLP-Link-Technik verwendet werden. Wir haben für unser No-Name-Modell nur 22 Euro bezahlt. Sie schluckt zuverlässig den Rotblitz im Zusammenspiel mit dem der N1S Ultra.

So bietet „Avatar: The Way Of Water“ eine fantastische Räumlichkeit ohne Geisterbilder (Crosstalk-Effekte). Flüge über Wälder und Wasser beeindrucken mit ihrer Tiefenwirkung. Explosionen wirken realistisch und Pop-Out-Effekte sind spektakulär. Die Frame Interpolation namens „Bewegungskompensation“ besitzt vier Stufen zur Regelung: „Aus“, „Niedrig“, „Mittel“, „Hoch“. In 3D-Filmen ist das Tool allerdings wirkungslos. Mit 2D-Inhalten und HDR funktioniert die Anti-Ruckel-Schaltung hingegen sehr gut auf „Niedrig“.

Keine Zwischenbildberechnung: Gleichgültig welche Einstellung gewählt wird, die „Bewegungskompensation“ bleibt bei 3D-Filmen ohne Wirkung.

Die statischen High-Dynamic-Range-Formate HDR10 und HLG werden unterstützt. Verzichtet werden muss auf die dynamischen Varianten Dolby Vision und HDR10+. Als Betriebssystem ist Android implementiert. Darauf sattelt Google TV auf und bietet über 10.000 Apps und Streamingdienste. 3D (siehe Kasten), Adaptive Luma-Steuerung, Lokaler Kontrast, 6-Achsen-CMS, Gamma- und Gain-Offset-Regler sowie ein 11-Band-Gamma-Equalizer vervollständigen die Ausstattung.

Installation und Bedienung
Nach dem ersten Einschalten stellt der N1S Ultra selbstständig das Bild auf der Leinwand scharf. Anschließend werden wir Schritt für Schritt durch das Installationsmenü geführt. Da der Projektor kein Zoomobjektiv besitzt, muss dieser passend zur Bildbreite vor der Leinwand positioniert werden. Wer im Schlafzimmer das Bild an die Decke werfen möchte, dreht einfach die Projektionseinheit nach oben. Nicht so gut gefällt uns die unbeleuchtete Fernbedienung, in dunkler Umgebung lässt sich die Beschriftung auf der Tastatur nicht erkennen. Die Navigation in helleren Wohnzimmern geht hingegen zügig vonstatten. Die Reiter in den Menüs sind selbsterklärend, die Sprachsteuerung funktioniert prächtig.

Mit der „Zahnrad“-Taste auf der Fernbedienung wird das Hauptmenü auf der rechten Seite geöffnet. Mit der „Streifen“-Taste darüber öffnet sich das Hauptmenü am unteren Bildrand. Beide Menüs nutzen jedoch dieselben tiefergehenden Reiter, so dass die Wahl Geschmacksache ist.

Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite. Mit zwei HDMI-2.0-Schnittstellen, einem USB-Port und einer Kopfhörerbuchse ist das Anschlussfeld nicht sonderlich üppig bemessen

Licht und Farbe
Die Maximalhelligkeit liegt mit 2.790 Lumen rund 7 Prozent unter der Herstellerangabe. Wie üblich ist die Farbtemperatur im hellsten Modus zu kühl. Daher schalten wir zunächst auf „Movie“. Hier muss praktisch nichts mehr angepasst werden, außerdem ab Werk zu großen Farbspektrum. Bei den Korrekturen sind wir auf ein unschönes Phänomen gestoßen. Sobald wir in einem Bildmodus einen Parameter ändern (zum Beispiel Helligkeit), schaltet der JMGO unbemerkt in den Bildmodus „User“ und übernimmt die aktuellen Parameter. Wir empfehlen daher, ausschließlich den Bildmodus „User“ zu nutzen, um eine Kalibrierung nicht versehentlich komplett zu überschreiben. Mittels besagter Kalibrierung erzielen wir 2.182 Lumen. Das reicht für Bildbreiten bis 4,70 Meter bei SDR und 3,30 Meter bei HDR. Der statische Kontrast beträgt 1.530:1 (On/Off), 1.425:1 (Inbild) und 210:1 (ANSI). Wünschenswert wäre ein besserer Schwarzwert als 1,42 Lumen. Dafür ist die Ausleuchtung mit 98 Prozent top, einen Helligkeitsabfall oder Verfärbungen zu den Seiten konnten wir nicht ausmachen.

Bildqualität
Unser Testgerät erzeugt einen runden Lichthof ums Bild, der etwas heller ist als das maximale Schwarz. Signale mit 24, 50 und 60 Hz werden präzise reproduziert. Mit der Zwischenbildberechnung auf „Niedrig“ legt die Bewegungsschärfe noch sichtbar zu. Spielfilme, Serien und Sportübertragungen sind ruckelfrei und messerscharf bis zum Rand. Von 0 bis 1.000 Nits werden alle HDR10-Inhalte dargestellt. Bildsignale darüber clippen ins Weiß. Mit unseren Einstellungsempfehlungen wird ein brillantes Bild erzeugt. Nachtaufnahmen sind frei von einem Grauschleier, Tageslichtaufnahmen bieten leuchtende Farben dank des großen Rec.2020- Farbraums im Zusammenspiel mit der hohen Maximalhelligkeit. Filme in SDR überzeugen ebenfalls mit natürlichen Farben, weil der Rec.709-Farbraum zu 100 Prozent abgedeckt wird. Überdies ist der
Regenbogen-Effekt gering, weil die Schaltweise der RGB-Laserdioden erheblich schneller ist als ein langsames Farbrad. Ein 20 Watt starkes Soundsystem liefert einen überraschend satten Ton, der für Räume bis 25 Quadratmeter reicht.

Der Testbericht JMGO N1S Ultra (Gesamtwertung: 77, Preis/UVP: 2.000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 10-2024 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

JVC DLA-NZ800 (Test)

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Der DLA-NZ800 reiht sich im JVC-Beamer-Ranking hinter dem DLANZ900 ein. Obwohl er 10.000 Euro günstiger daherkommt, beherrscht er ebenfalls 8K. Wo der Rotstift angesetzt wurde, klärt unser Test.

JVC scheint von der Qualität des DLANZ800 überzeugt. Zumindest gibt der Hersteller drei Jahre Garantie, wenn der Kauf des 16.000 Euro teuren Bildwerfers bei einem autorisierten deutschen Fachhändler erfolgt.

Mit einer Standfläche von 50 x 50,3 Zentimetern ist der NZ800 drei Zentimeter weniger tief als das Topmodell (Test in 8-2024) und mit 23,1 Kilogramm zudem knapp 10 Prozent leichter. Der Gewichtsunterschied dürfte vor allem dem Objektiv geschuldet sein, das beim DLA-NZ800 einen 3,5 Zentimeter geringeren Durchmesser besitzt.

Die maximale Leistungsaufnahme ermitteln wir mit 370 Watt, was exakt dem Wert des größeren Bruders entspricht. Im Eco-Modus fährt der Projektor komplett herunter und verbraucht 0 Watt. Wird besagter Eco-Modus ausgeschaltet, befindet sich der Beamer im klassischen Standby-Betrieb. Dann fährt er nach Druck auf die On-Taste der Fernbedienung umgehend hoch – und muss nicht erst mit einem weiteren Knopfdruck „aktiviert“ werden. Diesen schnelleren Start erkauft man sich mit einer Leistungsaufnahme von 0,7 Watt. Mit Hinblick auf den Einsatz im dedizierten Heimkino ist der DLANZ800 ausschließlich mit pulverbeschichtetem, schwarzem Finish erhältlich.

Die Fernbedienung liegt gut in der Hand, allerdings kann die ins Gehäuse eingelassene Tastatur nicht intuitiv bedient werden. Erst mit Druck auf den Licht-Button ist die hinterleuchtete Beschriftung der Tasten im Dunkeln gut zu lesen.

Wie Dolby Vision hinterlegt HDR10+ für jedes Filmbild individuell Metadaten, welche der Projektor ausliest und dynamisch Frame für Frame anpasst. Die Vorgaben von HDR10+ sind so, dass der Nutzer keinen Einfluss mehr auf viele Einstellungen hat. Im JVC DLA-NZ800 ist es daher nicht mehr möglich, Primär-/Sekundärfarben, Weißpunkt und Graustufenverlauf anzupassen. Darüber hinaus unterbindet HDR10+ die Nutzung der „Bewegungsverbesserung“, damit Spielfilme konsequent mit 24 Bildern pro Sekunde nativ projiziert werden. Das will aber nicht jeder. Im JVC kann HDR10+ ausgeschaltet werden, dadurch übernimmt Frame Adapt HDR mit Kino-Optimierung das dynamische Tone Mapping. Dieses steht HDR10+ qualitativ nicht nach. Im Gegenteil, die Farben können noch getrimmt werden und die Zwischenbildberechnung kann wunschgemäß aktiviert werden. In der Summe gefällt uns das Bild via Frame Adapt HDR besser.

HDR10+ unterbindet im Menü die Nutzung diverser Parameter, um das Bild so darzustellen, wie es die Filmemacher vorsehen.

HDR10+ ist ab Werk relativ dunkel abgestimmt. In „Elvis“ leidet darunter die Strahlkraft und die Durchzeichnung düsterer Inhalte.

Der „HDR-Pegel“ kann rudimentär auf „Hoch“ gestellt werden, um dem Bild mehr Leuchtkraft zu verleihen. Bunter werden die Farben dadurch aber nicht.

Ausstattung und Technik
Als Lichtquelle verwendet der DLA-NZ800 die neueste BLU-Escent-Technologie mit blauen Laserdioden. Die Lebensdauer beziffert JVC mit 20.000 Stunden, unabhängig von der verwendeten Lichtstärke, die sich in 100 Stufen regulieren lässt. Entgegen anderslautenden Äußerungen lässt sich die Light-Engine komplett ersetzen. So preiswert wie eine Ersatzlampe ist ein neuer Laser jedoch nicht. Nach unserer Recherche ruft der Service knapp 5.000 Euro für den Austausch auf.

Im NZ800 kommen drei D-ILA-Chips mit 0,69 Zoll der aktuell dritten Generation zum Einsatz. Diese besitzen eine native 4K-Auflösung mit 4.096 x 2.160 Pixel. 8K-Inhalte kann der Projektor mit bis zu 7.680 x 4.320 Pixel entgegennehmen, verarbeiten und via „8K/e-ShiftX“-Technologie sequentiell projizieren. Dank eines 4-fach-Shiftings gelangen alle 8K-Pixel des Quellmaterials auf die Leinwand, was zu einer sichtbaren Auflösungssteigerung gegenüber 4K sorgt.

Um die XXL-Auflösung darstellen zu können, ist der DLA-NZ8 mit einem motorischen Ganzglas-Objektiv ausgestattet. In einem Aluminiumkorpus sind 17 Linsen in 15 Gruppen verbaut. Auf diese Weise werden Farbsäume und chromatische Aberrationen minimiert. Eine bis in die Ecken knackscharfe Abbildung ist das Ergebnis dieser Entwicklung. In der Praxis zeigt unser Testgerät keinerlei Konvergenzabweichungen. Fokus, Zoom und Lens-Shift können bequem mit der Fernbedienung eingestellt werden.

Lens-Memory bietet 10 Speicher für unterschiedliche Bildformate, die sich frei beschriften lassen. Darüber hinaus können Sonderfunktionen pro Installationsmodus abgelegt werden. Dazu gehört die Konvergenzanpassung, welche aus physikalischen Gründen je nach Brennweite, Projektionsabstand und Lage erforderlich sein kann. Diese sinnvolle Korrekturmöglichkeit für jede Bildgröße bietet aktuell nur JVC in diesem Preissegment.

Pixel-Einstellung: Rot und Blau können in feinen Schritten horizontal und vertikal angepasst werden, um eine perfekte Konvergenz zu erhalten.

Der Installationsmodus bietet 10 Speicherbänke, um beispielsweise auf Knopfdruck vom 16:9-Filmmenü auf die volle Cinemascope-Leinwandbreite zu wechseln. Innerhalb von wenigen Sekunden wird der Film „U-571“ auf das Seitenverhältnis von 2,39:1 gezoomt.

Der DLA-NZ800 besitzt wie das Topmodell NZ900 eine in 100 Schritten justierbare Lichtsteuerung. Das Betriebsgeräusch ändert sich hierbei in vier Stufen: LD 0 bis 46 = 23 dB; 47 bis 66 = 25 dB; 67 bis 85 = 27 dB und 86 bis 100 = 29 dB. Damit ist der DLA-NZ800 durchweg 2 dB (A) lauter als das teurere Modell auf denselben Stufen. Neu ist die „Dynamische STRG“. Sie bietet die Parameter: „Aus“, „Gering“, „Hoch“, und „Ausgewogen“. Die dynamische Helligkeitsregelung schaltet in allen aktivierten Stufen die Laserdioden aus, sobald ein Schwarzbild zugespielt wird.

Auf „Gering“ wird sofort die volle Lichtleistung aufgerufen, wenn kleinste Bildinhalte vorhanden sind. „Hoch“ regelt die Helligkeit im gesamten Bild etwas herunter, wenn Schwarzanteile überwiegen. „Ausgewogen“ reduziert die Lichtausbeute noch weiter herunter, wenn dunkle Inhalte überwiegen. Das führt zwar zu einem besseren Schwarz, aber geht zulasten der Leuchtkraft. Gerade bei dem hohen Kontrast des DLANZ800 empfehlen wir, das dynamische Laserdimming maximal auf „Gering“ zu stellen, um spektakuläre Schwarzblenden zu erzeugen.

Dynamische STRG: Auf „Aus“ und „Gering“ wird der „Directed by Baz Luhrmann“-Schriftzug aus „Elvis“ in voller Lichtausbeute projiziert.

Dynamische STRG: Auf „Hoch“ wird der Schriftzug abgedunkelt, weil die Laserdioden nicht mehr auf voller Lichtleistung leuchten für ein dunkleres Schwarz.

Dynamische STRG: Auf „Ausgewogen“ ist der Schriftzug kaum noch zu lesen, um ein noch dunkleres Schwarz zu generieren. Ausgewogen finden wir das nicht.

Mit Ausnahme von Dolby Vision werden alle wichtigen HDR-Formate unterstützt. Das Tone Mapping erfolgt dynamisch mit dem überarbeiteten „Kino Optimierer“ im „Frame Adapt HDR“-Modus. Der „Kino Optimierer“ bezieht Bilddiagonale (in Zoll), Leinwand-Gain und Bildformat ein. Damit werden HDR-Signale besser aufbereitet. Unter HDR-Einstellungen befindet sich darüber hinaus eine neue Funktion namens „Deep Black“. Diese Technologie verändert die Electro-Optical Transfer Function (EOTF), die beschreibt, wie das HDR-Signal in ein sichtbares Bild umzuwandeln ist. Dunkle Bereiche werden weiter abgedunkelt, so dass Filme plastischer erscheinen. Dieses Feature ist exklusiv im Modus „Frame Adapt HDR“ verfügbar.

Sämtliche Einstellungen können auf einem USB-Stick gespeichert werden, der dauerhaft auf der Rückseite des Projektors eingesteckt bleibt, um später auf Knopfdruck die Parameter wieder herzustellen. Zusätzlich dient der USB-Stick dazu, Firmware-Updates durchzuführen. AutoCal ist eine automatische Kalibrierungsfunktion, welche die Einmessung dem Projektor überlässt. Benötigt werden dafür zusätzlich ein Notebook, Netzwerkkabel, Messsensor (Datacolor Spyder X oder X-Rite i1Pro 2) sowie ein Stativ. Die Kalibrierungsanleitung kann kostenlos von der JVC-Website heruntergeladen werden.

Die Frame Interpolation hat JVC ebenfalls verbessert, so dass Seifenoper-Effekte und Artefakte reduziert werden. Anamorphot-Option, Leinwandtypisierung, Seitenverhältnisanpassung, ein vollständiges 6-Achsen-Farbmanagement, Gain/Offset-Regler, rudimentärer Gamma-RGBW-Equalizer, Control4-Steuerung und eine 3D-Wiedergabemöglichkeit komplettieren das üppige Ausstattungspaket. Auf ein smartes Betriebssystem mit Apps muss man hingegen verzichten.

Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des Projektors. Die beiden HDMI-2.1-Schnittstellen (48 Gbps, HDCP 2.3) übertragen Signale bis zu 4K/120Hz und 8K/60Hz. Weitere Terminals sind vorhanden für einen 3D-RF-Emitter, einen USB-Stick für Updates und zur Einstellungsspeicherung, die Leinwandsteuerung und ein Netzwerkkabel.

Unter „Einstellung sichern“ können alle Beamereinstellungen auf einem externen USB-Stick gesichert werden. Der Import zurück dauert nur eine Sekunde.

Praktisch: Im Bildmenü ist es möglich, die „User“-Presets beliebig umzubenennen. Zum Beispiel in „3D“ oder „Kalibriert“.

Installationsmodus: Die einzelnen Speicherbänke können ebenfalls beliebig benannt werden, um die Funktionen dahinter eindeutiger zu bestimmen.

Auch wenn immer mehr Projektorenhersteller 3D aus ihrer Ausstattungsliste für Projektoren entfernen, erfreuen sich viele Nutzer am dreidimensionalen Erlebnis. Schließlich haben sich zahlreiche Cineasten über Jahre eine stattliche 3D-Sammlung zugelegt. Der JVC DLA-NZ800 ist wie geschaffen für 3D-Filme, aufgrund seiner hohen Lichtausbeute. Allerdings braucht es einen 3D-Emitter, der optional erworben werden muss.

In „Avatar: The Way Of Water“ gibt es dank RF-Technologie keine sichtbaren Doppelkonturen (Crosstalk-Effekte). Die Bildtiefe in den messerscharf dargestellten Wäldern und auf den Meeren von Pandora sieht schlicht umwerfend aus. So macht 3D Spaß.

Wir stellen „Crosstalk Lösch.“ auf 8. Auf diese Weise wird der Lichtdurchsatz durch die 3D-Brille erhöht, ohne dass es zu Geisterbildern kommt.

Den 3D-Emitter PK-EM2 gibt es optional für 100 Euro, um den JVC DLA-NZ800 mit der 3D-Brille per RF-Signal zu synchronisieren.

Installation und Bedienung
Aus einer Entfernung von 3,58 bis 7,30 Meter kann eine 2,50 Meter breite Leinwand vollständig ausgeleuchtet werden. Zur Nivellierung können die vier Füße herausgedreht werden, um den Projektor exakt in Waage auszurichten. Wer ihn an die Decke hängen möchte, muss zunächst die Schraubfüße entfernen. Die Gewinde dienen dann als Aufhängungspunkte für die Halterung. Als Nächstes konfigurieren wir mehrere Bildgrößen auf unserer 3,20 Meter breiten Leinwand im Cinemascope-Format. Diese speichern wir jeweils im Installationsmodus unter „Lens Memory“ und benennen sie verständlich als 16:9 und 2,39:1. Anschließend reicht ein Knopfdruck – und die Zielpositionen werden zügig angefahren. Der Formatwechsel geht schneller vonstatten als beim NZ900 und ist nach wenigen Sekunden abgeschlossen. Schärfe, Bildlage und Größen müssen wir nur selten via Fernbedienung angleichen. Final trimmen wir die Konvergenz in über 100 Feldern, weil abweichend vom maximalen Zoom ganz leichte Säume in anderen Bildformaten auszumachen sind. Das Ergebnis speichern wir im Installationsmenü. Dieser Zeitaufwand lohnt sich, weil wir so in allen Bildgrößen eine perfekte Schärfe bis zum Rand erhalten.

Die On-Screen-Menüs sind übersichtlich strukturiert, so dass wir uns schnell darin zurechtfinden. Praktisch sind die separaten Speicherbänke für die Bildsignale: SDR (2D), SDR (3D), HDR10 und HLG. Der JVC greift nämlich selbstständig auf den zuletzt verwendeten Bildmodus zurück, wenn wir von einem Fußballspiel in SDR auf einen Spielfilm in HDR10+ umschalten. Nach der zeitaufwändigen Installation muss sich der Nutzer diesbezüglich um nichts weiter kümmern.

Wird der Projektor ausgeschaltet, ist er innerhalb von 20 Sekunden heruntergekühlt und steht im Standby-Modus. Das Hochfahren dauert kaum länger, bis das zugespielte Bildsignal auf der Leinwand erscheint.

Licht und Farbe
Die höchste Lichtausbeute erhalten wir im Farbtemperatur-Preset „Hohe Helligkeit“ bei 100 Prozent Laserleistung. Die Herstellerangabe von 2.700 Lumen wird von unserem Test-Sample sogar um 9 Prozent übertroffen. Traditionell steht der JVC DLA-NZ800 ab Werk im Bildmodus „Natürlich“, der solide 1.770 Lumen erzielt, allerdings mit reduzierter LD-Leistung 47 und nicht mit 100 Prozent Lichtstrom. Dafür ist der Projektor mit gerade einmal 23 Dezibel flüsterleise. Die Farbtemperatur ist mit 6.250 Kelvin etwas zu warm. Wir schalten daher auf den Bildmodus „User 1“ und regeln die Laser auf 100 Prozent hoch. Die Farbtemperatur beträgt ohne eine Änderung 6.451 Kelvin. Es reicht, Grün (-3) und Blau (-2) anzupassen, um den Weißpunkt auf 6.500 Kelvin zu trimmen. Die Lichtausbeute beträgt jetzt 2.450 Lumen für SDR. Der Rec.709-Farbraum wird hierbei mit 100 Prozent abgedeckt.

„HDR Einstellungen“ ermöglichen tiefergehende Anpassungen für das Tone Mapping und HDR-Pegel. „Deep Black“ kann hier aktiviert werden.

Herausragende Schärfe: Feine Linienmuster in UHD-Pixelauflösung werden vom DLA-NZ800 klar und deutlich projiziert

Für HDR haben wir die Möglichkeit, einen Cinema filter in den Lichtweg zu fahren. Dieser deckt den Farbraum DCI-P3 zu 100 Prozent ab. Allerdings schluckt das Filter viel Lichtleistung, so dass wir 1.550 Lumen damit erzielen. Ohne Filter kommen wir auf 2.500 Lumen Lichtausbeute nach der Kalibrierung. Jedoch wird DCI-P3 dann nur mit 87 Prozent abgedeckt. Trotzdem entscheiden wir uns, den Projektor ohne Cinemafilter zu nutzen, weil die höhere Lichtausbeute ein für uns ansprechenderes Bild erzeugt.

Dank der brandneuen D-ILA-Chips der dritten Generation hat JVC den Kontrast gegenüber der Vorgängergeneration massiv steigern können. Der statische On/Off-Kontrast beträgt 54.600:1 mit offener Blende und minimalem Zoom. Mit zunehmendem Telebereich und Blende -15 kann der Wert auf bis zu 100.000:1 erhöht werden, allerdings mit nicht mehr praxistauglicher Lichtausbeute. Per dynamischer Regelung kann das Kontrastverhältnis auf Unendlich gesteigert werden, weil die Laser bei einem Schwarzbild ausschalten. Der statische Inbild-Kontrast 15.600:1 sowie der ANSI-Kontrast 584:1 erreichen ebenfalls Spitzenwerte, die sogar die Messergebnisse unseres Test-Samples des NZ900 übertreffen. Die Ausleuchtung (Color Uniformity) ist mit 98 Prozent herausragend. Von der Mitte bis zum Rand sind weder ein Helligkeitsabfall noch eine Farbverschiebung auszumachen.

Bildqualität
Mit 29 dB (A) ist der JVC DLA-NZ800 angenehm leise. Das 8K/e-ShiftX-Element können wir wie beim NZ900 zwar heraushören, weil es eine andere Frequenz besitzt, aber diese ist auch beim DLA-NZ800 unkritisch. Aufgehellte Ecken sind bei unserem Testgerät nicht relevant. Bildinhalte mit 24, 50 und 60 Hz werden originalgetreu reproduziert. Hierbei fällt uns auf, dass ohne Zwischenbildberechnung Feindetails klarer lesbar sind. Zum Beispiel „I LOVE ELVIS“ im Abspann des gleichnamigen Films, was beim Vorgängermodell aufgrund des 24-Hz-Zitterns nicht möglich war. Wird die Frame Interpolation hinzugeschaltet, stellen sich sofort leichte Doppelkonturen ein. Um diese Säume zu beseitigen, darf im Grafikmodus „Hochauflösend 1“ der Wert maximal 3 betragen. Wird die „Bewegungsverbesserung“ auf „Hoch“ gestellt, erzeugt sie weniger Artefakte als beim
Vorgänger NZ8; auch der Soapopera-Effekt fällt geringer aus. Die Schärfe ist bis zum Rand tadellos. Durch das neue Signal-Processing und den gesteigerten Kontrast wirkt das Bild plastischer und brillanter als beim Vorgänger. In HDR werden alle Signale von 0 bis 10.000 Nits, die im Quellmaterial vorhanden sind, vollständig auf der Leinwand via Frame Adapt HDR reproduziert. In „Sully“ sind alle Inhalte auf den Displays zu sehen, wenn der Kapitän nachts über den Times Square joggt. Die leuchtenden Rotfarbtöne in „Elvis“ lösen schlicht und ergreifend HDR-Wow-Momente aus, wenn der King die Aufnahmen für die Weihnachtsshow macht. Und in „Die Tribute von Panem: The Ballad of Songbirds & Snakes“ ist die Anfangsszene vorzüglich durchgezeichnet und es ist alles in der Dunkelheit zu sehen.

Der Testbericht JVC DLA-NZ800 (Gesamtwertung: 96, Preis/UVP: 16.000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 11-2024 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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